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Antibiotika Ja oder Nein bei unkomplizierter Appendizitis?

Frühere Studien haben gezeigt, dass eine Antibiotika-Therapie eine Alternative zur Operation bei unkomplizierten Blinddarmentzündungen sein kann. Eine neuere Studie hat nun untersucht, ob auch auf die Antibiotika-Gabe verzichtet werden kann.

Die im British Journal of Surgery publizierte Studie verglich in einem randomisierten Design die Antibiotika-Gabe versus keine Antibiotika-Gabe bei unkomplizierter Blinddarmentzündung

 

Methode

In die Studie wurden Patienten eingeschlossen, die eine mit CT verifizierte Appendizitis aufwiesen. Der Durchmesser des Wurmfortsatzes durfte 11 mm nicht überschreiten und es durften keine Anzeichen einer Perforation vorliegen. Die Patienten wurden randomisiert in eine Gruppe mit einer 4-tägigen Antibiotika-Behandlung und in eine Gruppe ohne Antibiotika-Behandlung zugeteilt. Patienten in der Gruppe ohne Antibiotika erhielten unterstützende Behandlung mit Analgetika, Antipyretika und bei Bedarf mit intravenöser Flüssigkeitszufuhr.

 

Insgesamt wurden 245 Patienten für die Studie rekrutiert. Die Beobachtungsdauer betrug im Median 19 Monate.

 

Resultate

Die durchschnittliche Hospitalisierungsdauer war kürzer in der Gruppe ohne Antibiotika (3.1 Tage vs. 3.7 Tage).

 

Die Therapieversager-Rate war in beiden Gruppen vergleichbar. In der Antibiotika-Gruppe betrug sie 20.7% und in der Gruppe ohne Antibiotika 23.4% (p=0.69). Bei je 9 Patienten in jeder Gruppe trat ein initiales Therapieversagen auf. Von diesen 18 Patienten mussten sich 15 einer Appendektomie unterziehen und 3 wurden zusätzlich mit Antibiotika behandelt.

 

Bei insgesamt 36  Patienten kam es im Verlauf der 19-monatigen Beobachtungszeit zu einem Rezidiv: 20 Pat. in der Gruppe ohne Antibiotika und 16 Pat. in der Gruppe mit Antibiotika. Von diesen mussten sich 30 Pat. einer Appendektomie unterziehen.

 

Schlussfolgerung der Autoren

Ob eine unkomplizierte Appendizitis, die nicht primär operativ behandelt wird, mit oder ohne Antibiotika behandelt wird, scheint keinen Einfluss auf die Rezidivrate oder auf die Notwendigkeit einer chirurgischen Intervention zu haben.

 

Link zu der Originalstudie



08.01.2018 - fgr

 
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