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Aortenklappenersatz: Besseres Überleben mit mechanischen Klappen

Bei jüngeren Patienten werden mechanische Herzklappen aufgrund ihrer langen Lebensdauer bevorzugt und bei älteren eher biologische Prothesen, da sie keine lebenslange Antikoagulation benötigen. Doch welcher Klappenersatz eignet sich im mittleren Erwachsenenalter am besten? Eine schwedische Studie im European Heart Journal gibt Aufschluss.

Eingeschlossen wurden 4'545 Patienten im Alter von 50 bis 69 Jahren, die sich zwischen 1997 und 2013 in Schweden einem Aortenklappenersatz unterzogen hatten. Bei 60% der Patienten wurde eine mechanische Klappe, bei 40% eine biologische Klappenprothese eingesetzt. Aus beiden Gruppen wurden insgesamt 1'099 Patientenpaare gebildet, die sich in möglichst vielen Patientencharakteristika glichen (Propensity score matching). 

 

Nach median 6.6 Jahren waren in der Gruppe mit biologischer Klappe 217 Patienten (20%) gegenüber 180 Patienten (16%) mit mechanischer Klappe verstorben. Die Überlebensraten lagen nach 5 Jahren bei 92 vs. 89%, nach 10 Jahren bei 79 vs. 75% und nach 15 Jahren bei 59 vs. 50% (Hazard Ratio, HR 1.34; p=0.006). Die Reoperationsrate mit neuerlichem Klappenersatz lag bei Patienten mit biologischen Klappen mehr als doppelt so hoch (Subdistributions Hazard Ratio, sHR 2.36; p=0.001), schwere Blutungen traten bei ihnen dafür nur halb so häufig auf (sHR 0.49; p<0.001). Das Schlaganfallrisiko war in beiden Gruppen vergleichbar (sHR 1.04; p=0.0848).

 

Fazit der Autoren: 50- bis 69-Jährige haben nach Aortenklappenersatz mit mechanischen Klappen langfristig bessere Überlebenschancen als solche mit biologischen Klappen – bei niedrigerem Risiko für erneut notwendigen Klappenersatz, vergleichbarem Schlaganfallrisiko, aber höherem Blutungsrisiko.

 

Link zur Studie

Eur Heart J. 2015, Online-Publikation am 11. November - Glaser N et al.

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