Bariatrische Chirurgie senkt kardiovaskuläres Risiko
Übergewicht ist ein bekannter kardiovaskulärer Risikofaktor. Der Nutzen der bariatrischen Chirurgie (Magenband, Magen-Bypass, gastroplastische Chirurgie) ist bezüglich Gewichtsreduktion und metabolischen Verbesserungen gut belegt. Eine Schwedische Studie prüfte nun deren Auswirkung auf die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität.
Die Swedish Obese Subjects (SOS)-Studie ist eine nichtrandomisierte, prospektiv angelegte Interventionsstudie. Für diese Analyse wurden 2'010 operationswillige Übergewichtige (BMI >34 bei Männern und >38 bei Frauen) mit einer gleichgrossen, nach verschiedenen Kriterien passenden operationsunwilligen Kontrollgruppe (n=2'037) verglichen. In dieser Analyse wurden die beiden sekundären Endpunkte Myokardinfarkt und Hirnschlag nach einer Beobachtungszeit von aktuell 14.7 Jahren ausgewertet.
In der Interventionsgruppe erhielten 13.2% einen Magen-Bypass, 18.7% ein Magenband und bei 68.1% wurde eine gastroplastischer Eingriff durchgeführt. In der Interventionsgruppe war das Risiko für einen kardiovaskulären Tod um 53% niedriger als in der Kontrollgruppe (28 vs. 49 Todesfälle, Hazard Ratio 0.47, p=0.002). Ebenso war das Risiko für ein erstes kardiovaskuläres Ereignis (Myokardinfarkt oder Hirnschlag) in der Interventionsgruppe signifikant niedriger (199 vs. 234 Ereignisse, HR 0.67, p<0.001).
Konklusion der Autoren: Bei stark übergewichtigen Patienten führte die bariatrische Chirurgie im Vergleich mit Standardbehandlung zu einer Reduktion der Inzidenz und Sterblichkeit von kardiovaskulären Folgeerkrankungen.
Link zur Studie
JAMA 2012;307:7-104 - Sjöström L et al.
04.01.2012 - gem