COPD bei Rauchern stark unterdiagnostiziert
Personen mit bekannten Risikofaktoren für eine COPD sind eine wichtige Zielgruppe für ein COPD-Screening. Kill und Kollegen untersuchten in einer vorzeitig im CMAJ publizierten Studie die Prävalenz der COPD bei Risikopersonen, welche aus irgendeinem Grund ihren Hausarzt besuchten.
1459 über 40-jährige Personen aus Grundversorgerpraxen mit einer Raucheranamnese von mindestens 20 pack-years wurden für die Studie rekrutiert. Nach Befragung bezüglich respiratorischer Symptome wurde eine postbronchodilatatorische Spirometrie durchgeführt. Eine CODP lag nach Definition dann vor, wenn der Quotient FEV1/FVC weniger als 0.7 und das FEV1 weniger als 80% des Solls betrug.
Spirometrieresultate für die Studienauswertung lagen von 1003 Personen vor. Die COPD-Prävalenz betrug 20.7% (208 von 1003 Personen). Lediglich bei einem Drittel (32.7%) der Betroffenen war die Diagnose COPD vor der Studie bekannt. Zwischen den Patienten mit bereits bekannter und solchen mit bisher unerkannter COPD bestanden betreffend Alter, Geschlecht, aktuellem Raucherstatus und Anzahl bisheriger Hausarztbesuche aufgrund von respiratorischen Problemen keine Unterschiede.
Konklusion der Autoren: Jeder fünfte über 40-jährige Raucher aus einem Grundversorgerpatientengut leidet an einer COPD. Die Rate der bisher nicht bekannten Diagnosen betrug zwei Drittel. Diese Resultate schreien nach einem besseren Screening von Risikopersonen, um eine frühe Therapie einleiten zu können.
Link zur Studie
CMAJ 2010, online Publikation 6. April - Hill K et al
09.04.2010 - dde