Chronische Hepatitis C: Ribavirin plus Interferon versus Interferon-Monotherapie - eine Metaanalyse
Die Daten sprechen dafür, dass die Kombination Interferon/Ribavirin zu einer dauerhaften Viruselimination in 40% der Patienten mit chronischer Hepatitis C führt. Diese Metaanalyse fasst die Daten randomisierter Studien zusammen, die dieses Regime mit der Interferon-Monotherapie verglichen.
Durchsucht wurden die Cochrane Hepato-Biliary Group Controlled Trials Register, Cochrane Library, Medline, Embase, Bibliographien und Journals. Zusätzlich haben die Autoren Experten kontaktiert. 72 randomisierte Studien mit insgesamt 9991 Patienten wurden identifiziert und ungeachtet von Verblindung, Sprache oder Publikationsstand in die Metaanalyse eingeschlossen. Zwei Reviewer extrahierten unabhängig voneinander die Daten. Primäre Endpunkte waren Morbidität, Mortalität und Viruselimination. Sekundäre Endpunkte waren Leberhistologie, Lebensqualität und Nebenwirkunsprofil. Bei der Extraktion der Daten wurde auf vorangehende antivirale Therapien (zuvor nicht behandelte Patienten, Relapser oder Non-Responder), Patientencharakteristika, Behandlungsregime, Studienqualität und Studiendauer geachtet.
Ribavirin plus Interferon reduzierte sowohl die Morbidität als auch die Mortalität signifikant (Odds Ratio: 0.46) und führte im Vergleich zur Interferon-Monotherpie zu einer signifikant besseren dauerhaften Viruselimination (Erstbehandelte Patienten: Relatives Risik (RR) 0.72; Relapser: RR 0.63; Non-Responder: RR 0.89). Der positive Effekt der Kombination war ebenfalls in der Leberhistologie ersichtlich und signifikant, der Einfluss auf die Lebensqualtität blieb hingegen unklar. Die Kombinationstherapie hatte allerdings ein schlechteres hämatologisches, dermatologisches und gastrointestinales Nebenwirkungsprofil.
Konklusion der Autoren: Die durch die Kombination Ribavirin plus Interferon verbesserte Viruselimination könnte bei Patienten mit chronischer Hepatitis C die Morbidität und Mortalität senken, der Preis dafür ist jedoch ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko.
Link zur Studie
Arch Intern Med 2005;165:2206-2212 - Brok J et al
31.10.2005 - gem