Dank konjugierter Pneumokokkenimpfung weniger resistente Pneumokokkenerkrankungen
Fünf der sieben Pneumokokken-Serotypen, die im konjugierten Pneumokokkenimpfstoff vorkommen, sind verantwortlich für die meisten penicillinresistenten Infektionen. Der Impfstoff wurde im Jahr 2000 in den USA für Kinder zugelassen. Die Autoren untersuchten den Impfeffekt auf invasive, resistente Keime verursachte Erkrankungen.
Die Studie basiert auf Daten folgender Beobachtungen: Active Bacterial Core surveillance to measure disease caused by antibiotic-nonsusceptible pneumococci. Sie wurden von 1996 bis 2004 erhoben. Die Pneumokokkenisolate von Patienten mit invasiver Pneumokokkenerkrankung, die aus 8 verschiedenen Gebieten stammten, wurden einer Serotypisierung und Resistenzprüfung unterzogen.
Die Rate der Penicillin- und auf andere Antibiotika-resistenten Pneumokokkenkeime war 1999 am höchsten und nahm bis 2004 wieder ab (Penicillinresistenz: 6.3 auf 2.7 Fälle pro 100'000 respektive multiple AB-Resistenzen: 4.1 auf 1.7 Fälle pro 100'000). Bei Kindern unter 2 Jahren nahm die Anzahl penicillinresistenter, invasiver Erkrankungen von 70.3 auf 13.1 Fällen pro 100'000 ab (Abnahme 81%). Bei der > 65-jährigen Bevölkerung nahmen die penicillinresistenten Fälle ebenfalls ab, von 16.4 auf 8.4 pro 100'000 (Abnahme 49%). Eine Zunahme wurde lediglich beim Serotyp 19A registriert. Einem Serotyp, der nicht in der konjugierten Impfung eingeschlossen ist (Zunahme bei Kindern < 2 Jahren: 2.0 auf 8.3 pro 100'000).
Konklusion der Autoren: Die Rate antibiotikaresistenter Pneumokokkeninfektionen bei Kleinkindern (< 2 Jahren) und älteren Erwachsenen (> 65 Jahren) konnte dank der Einführung des konjugierten Pneumokokkenimpfstoffes reduziert werden. Pneumokokkeninfektionen, die durch den Serotyp 19A verursacht wurden, haben zugenommen. Dieser Serotyp ist aber nicht im konjugierten Impfstoff eingeschlossen.
Link zur Studie
NEJM 2006; 354:1455-1463 - Kyaw M et al
11.04.2006 - undefined