Enterale versus parenterale Ernährung bei akuter Pankreatitis
Patienten mit einer akuten Pankreatitis werden meist nahrungskarent gehalten. Neuere Erkenntnisse lassen jedoch vermuten, dass sich die enterale Nahrungszufuhr günstig auf den Outcome auswirken könnte. Die folgende Metaanalyse randomisierter Studien hat die klinischen Resultate nach parenteraler Ernährung mit denjenigen nach enteraler Ernährung bei akuter Pankreatitis verglichen.
Medline, Embase, das Cochrane controlled trials Register und Referenzlisten wichtiger Studien wurden nach randomisierten Studien durchsucht, welche eine enterale versus eine parenterale Ernährung bei akuter Pankreatitis verglichen. Endpunkte waren Infektionen, andere Komplikationen, operative Interventionen, Hospitalisationszeit und Mortalität.
6 randomisierte Studien mit insgesamt 263 Patienten erfüllten die Einschlusskriterien. Die enterale Ernährung war mit signifikant weniger Infektionen (relatives Risiko 0.45, p=0.004), operativen Interventionen (relatives Risiko 0.48, p=0.05) und Hospitalisationstagen (-2.9 Tage, p<0.001) assoziiert. Die Reduktionen bezüglich Mortalität (relatives Risiko 0.66) und nicht infektiöser Komplikationen (relatives Risiko 0.61) erreichten keine statistische Signifikanz.
Konklusion der Autoren: Die enterale sollte der parenteralen Ernährung bei akuter Pankreatitis vorgezogen werden.
Originalstudie
BMJ 2004;328:1407 - P. E. Marik et al
14.06.2004 - dde