Escitalopram bei älteren Personen mit Angststörung
Die generalisierte Angststörung ist eine der häufigsten psychiatrischen Diagnosen im Alter. SSRI haben sich bei jüngeren Patienten mit Angststörungen als effektiv erwiesen. Lenze und Kollegen haben die Wirkung und Sicherheit von Escitalopram nun bei einem älteren Patientengut evaluiert.
177 über 60-jährige Patienten mit einer generalisierten Angststörung nahmen an der randomisierten Studie teil. Sie erhielten während 12 Wochen entweder 10 bis 20 mg Escitalopram oder Placebo. Primäre Endpunkte waren ein Ansprechen auf die Therapie (Global Impressions-Improvement Score), die Zeit bis zum Ansprechen und Änderungen bezüglich Angst und Funktion im Alltag (mittels verschiedener standardisierter Messinstrumente).
In der primären Analyse, wo Patienten nach Therapieabbruch nicht mit eingeschlossen waren, betrug die Ansprechrate unter Escitalopram 69% und unter Placebo 51% (p=0.03). In der Intention-to-treat Analyse zeigte sich in der Escitalopramgruppe allerdings kein signifikant besseres Ansprechen als in der Placebogruppe (57% vs 45%, p=0.11). Escitalopram verbesserte die Angst- und Funktionsscores signifikant mehr als Placebo. Nebenwirkungen von Escitalopram waren Müdigkeit oder Somnolenz (41.1%), Schlafstörungen (14.1%) und Harnwegssymptome (9.4%).
Konklusion der Autoren: Ältere Patienten mit generalisierter Angststörung scheinen auf Escitalopram besser anzusprechen als auf Placebo; der Unterschied war in der Intention-to-treat Analyse allerdings nicht signifikant und Nebenwirkungen waren häufiger als unter Placebo.
Link zur Studie
JAMA. 2009;301(3):295-303 - Lenze EJ et al
21.01.2009 - dde