Frakturen unter Benzodiazepinen: Wer trägt wann das höchste Risiko?
Einige Studien sprechen für eine klare Assoziation zwischen der Einnahme von Benzodiazepinen und Hüftfrakturen. Unter Berücksichtigung multipler Verzerrungsfaktoren haben Wagner und Kollegen diesen Zusammenhang in einer grossen Kohorte überprüft.
In den New Jersey Medicaid health care claims haben die Autoren die Daten von mehr als 125’000 Personen ermittelt und ausgewertet. Jedes Individuum wurde je nach Benzodiazepinexposition und anderen Prädiktoren bestimmten Kategorien zugeordnet. Hüftfrakturen wurden aufgrund der ICD-9 Klassifikation identifiziert.
Innerhalb von knapp 200'000 Patientenjahren traten 2312 Hüftfrakturen auf. Unabhängig von Alter, Geschlecht, Rasse, Institutionalisierung, Hospitalisation in den letzten 6 Monaten und der Exposition gegenüber anderen psychoaktiven Substanzen betrugen die Rate Ratios im Vergleich zu keiner Exposition
- unter Benzodiazepinen allgemein 1.24,
- unter potenten Benzodiazepinen mit einer kurzen Halbwertszeit 1.27,
- unter Benzodiazepinen in den ersten 2 Wochen nach Start 2.05,
- in den folgenden 2 Wochen 1.88,
- und danach schliesslich 1.18
Konklusion der Autoren: Die Einnahme von Benzodiazepinen ist mit einem erhöhten Hüftfrakturrisiko assoziiert. Das Risiko scheint unter Präparaten mit einer kurzen Halbwertszeit nicht kleiner zu sein. Am höchsten ist das Risiko in den ersten 2-4 Wochen der Exposition und fällt dann ab.
Abstract
Arch Intern Med 2004;164:1567-1572 - A. K. Wagner et al
27.07.2004 - dde