Frühe Kurzzeittherapie mit Insulin bei Typ-2-Diabetes
In den vergangenen Jahren haben kleinere Studien darauf hingewiesen, dass mit einer kurzzeitigen Insulintherapie für 2-3 Wochen bei neu diagnostiziertem Typ-2 Diabetes eine längerfristige Remission erreicht werden kann. Eine Gesamtauswertung dieser Studien wurde nun im Lancet Diabetes & Endocrinology publiziert.
Die systematische Übersicht und Metaanalyse basiert auf den Daten von sieben Studien mit insgesamt 839 Erwachsenen mit neu diagnostiziertem Typ-2 Diabetes, wovon fünf Studien in nicht randomisierter Weise durchgeführt wurden.
Die Betazell-Funktion gemäss HOMA-B Score (Homeostasis Model Assessment of Beta-cell function) verbesserte sich nach der Kurzzeittherapie mit Insulin um durchschnittlich 1.13 Punkte. Gleichzeitig nahm die Insulin-Resistenz gemäss HOMA- IR (Homeostasis Model Assessment of Insulin Resistance) im Schnitt um 0.57 Punkte ab. In den vier Studien mit insgesamt 559 Patienten, in denen die glykämische Remission untersucht wurde, hatten nach drei Monaten noch 66.2% normale Blutzuckerwerte ohne antidiabetische Therapie, nach sechs Monaten waren es 58.9%, nach 12 Monaten 46.3% und nach 24 Monaten noch 42.1%. Patienten mit einem höheren BMI und niedrigerem Nüchternblutzucker zu Beginn erreichten mit der Insulin-Kurzzeittherapie eher eine Remission.
Konklusion der Autoren: Eine frühe intensive Kurzzeittherapie mit Insulin kann die zugrunde liegende Pathophysiologie (Betazellfunktion, Insulinresistenz) und damit den natürlichen Verlauf eines Typ-2 Diabetes günstig beeinflussen.
The Lancet Diabetes & Endocrinology 2013, Online Publikation am 2. Februar - Kramer CK et al.
20.05.2013 - gem