Hochdosierte Steroide erhöhen Risiko für Vorhofflimmern
Ein möglicher Zusammenhang zwischen der hochdosierten Verabreichung von Steroiden und Vorhofflimmern wurde bisher lediglich in Fallberichten erwähnt. Eine Datenanalyse der Rotterdam Studie an 8’000 Personen ist dem fraglichen Zusammenhang weiter nachgegangen.
Die Fallkontrollstudie schloss alle 7’983 älteren Personen aus der Rotterdam Studie ein. Fälle waren definiert als Personen mit Auftreten eines Vorhofflimmerns zwischen 1991 und 2000. Die restlichen Teilnehmer galten als Kontrollindividuen. Endpunkt war das Vorhofflimmerrisiko in Abhängigkeit von der Steroidexposition (inklusive inhalierte Steroide) innerhalb eines Monats vor Auftreten der Rhythmusstörung. Bei der Steroidexposition erfolgte eine Einteilung in Hochdosis- (> 7.5 mg Prednisonäquivalent täglich) und Niedrigdosisgruppe (< 7.5 mg täglich).
385 Fälle eines Vorhofflimmerns traten während der Studienperiode auf. Patienten, welche innerhalb eines Monats vor Auftreten der Rhythmusstörung Kortikosteroide verschrieben erhielten, hatten ein signifikant erhöhtes Vorhofflimmerrisiko (Odds Ratio 3.75). Die Assoziation bestand jedoch nur für die hochdosierte Verabreichung von Steroiden (OR 6.07), nicht für die niedrigdosierte (OR 1.42). Diese Zusammenhänge galten unabhängig von der Indikation der Steroidtherapie.
Konklusion der Autoren: Diese Fallkontrollstudie liefert deutliche Hinweise für eine signifikante Assoziation zwischen hochdosierter Steroidtherapie und dem Auftreten eines Vorhofflimmerns.
Link zur Studie
Arch Intern Med 2006;166:1016-1020 - van der Hooft CS et al
16.05.2006 - dde