Lungenfunktionsstörungen bei Herzpatienten stark unterdiagnostiziert
Eine “Airflow Limitation” (AL) findet sich typischerweise bei COPD, bedingt durch die Verschmälerung der feinen Atemwege und die erhöhte Sekretproduktion. Die Autoren einer im Chest publizierten Studie haben untersucht, wie häufig eine AL bei kardiovaskulär erkrankten Patienten vorliegt und ob diese bereits bekannt und therapiert war.
Die Studienautoren untersuchten die klinischen und spirometrischen Daten von drei verschiedenen Gruppen: Zwei davon nahmen an einer Beobachtungsstudie teil, wo Patienten mit und ohne kardiovaskuläre Erkrankung (CVD) regelmässig kontrolliert wurden. Die dritte Gruppe bestand aus Patienten mit einer angiographisch bewiesenen KHK. Für die Definition der AL wurden die GOLD-Guidelines herangezogen.
Verglichen wurden die Daten von 450 Personen ohne CVD, 52 Patienten mit CVD und 119 Spitalpatienten mit einer KHK. Die AL-Prävalenz betrug bei den Personen ohne CVD 17.5%, bei den Patienten mit CVD 19.2% und bei den KHK-Patienten 33.6%. Eine Unterdiagnose lag bei 60% der CVD- Patienten und bei 87% der KHK-Patienten vor. 60% aller Studienteilnehmer mit einer spirometrisch bewiesenen AL hatten keine respiratorische Therapie.
Konklusion der Autoren: Bei CVD- und insbesondere bei KHK-Patienten liegt zusätzlich sehr häufig eine AL vor. Diese bleibt meistens unerkannt und wird somit auch nicht therapiert.
Link zur Studie
Chest 2010;137:333-340 - Soriano JB et al
16.02.2010 - dde