Meta-Analyse: Artesunate bei der Malaria
Man geht davon aus, dass Artemisin-Derivate, welche zusätzlich zu der bereits vorhandenen Antimalariatherapie verabreicht werden, die Behandlungsversager und das Übertragungspotential der Erreger reduzieren könnten. Diese Hypothese wurde mit Hilfe vorhandener randomisierter Studien überprüft.
16 randomisierte Studien (n= 5'948), welche den Effekt von Artesunate in Kombination mit der Standardbehandlung auf die Plasmodium falciparum Malaria untersuchten, wurden metaanalysiert. Berechnet wurde die odds ratio (OR) des Parasitenversagens bzw. des Therapieerfolgs 14 Tage und 28 Tage nach Behandlung mit der Artesunate (3 Tage)/Standardtherapie oder der alleinigen Standardtherapie.
Für alle ausgewerteten Studien galt, dass Artesunate (verabreicht während 3 Tagen) kombiniert mit der Standardtherapie, zu einer besseren Parasitenbekämpfung führte als die Standardtherapie alleine. Dies zeigte sich am 14. Therapietag (OR 0.2) und auch am 28. Tag (OR 0.23), dies galt auch für Reinfektionen (OR 0.3). Die Elimination der Parasiten konnten mit Artesunate signifikant schneller erreicht werden. Bei Patienten, welche initial keine Gametozyten aufwiesen, bewirkte Artesunate eine Reduktion der Gametozytenzahl am 7. Tag (OR 0.11), am 14. und am 28. Tag war dieser Effekt noch grösser. In Bezug auf schwere Nebenwirkungen bestanden zwischen Artesunate und Placebo keine signifikanten Unterschiede.
Konklusion der Autoren: Wird die Antimalarial-Standardtherapie mit Artesunate (3 Tage) kombiniert, kann das Therapieversagen substantiell reduziert werden, ebenfalls der Gametozytbefall und Reinfektionen.
Abstract
Lancet 2004; 363: 9-17 - International Artemisinin Study Group
08.01.2004 - undefined