Prostata-Ca: Androgenblockade senkt Mortalität nicht
Immer mehr Prostatakarzinom-Patienten werden mit Anti-Androgenen behandelt. Eine im JAMA publizierte Studie hat untersucht, welchen Effekt diese Therapiestrategie auf das Überleben von älteren Männern mit lokalem Prostata-Ca hat.
In die prospektive Kohortenstudie wurden 19'271 mindestens 66-jährige Männer, bei welchen zwischen 1992 und 2002 ein T1- oder T2-Prostata-Ca diagnostiziert wurde, eingeschlossen. Es nahmen nur Männer an der Studie teil, welche keine definitive lokale Therapie erhielten. Die Patienten wurden bezüglich Gesamtmortalität bis Ende 2006 und bezüglich Prostatakarzinom-spezifischer Mortalität bis Ende 2004 beobachtet.
41% aller Patienten erhielten eine Anti-Androgentherapie und 59% wurden konservativ, ohne Androgenblockade, behandelt. Insgesamt traten 11'045 Todesfälle auf, 1'560 davon aufgrund des Prostatakarzinoms. Die primäre Androgenblockade war mit einem leicht geringeren krankheitsspezifischen (80.1% vs 82.6%), jedoch nicht mit einem geringeren Gesamt-10-Jahresüberleben assoziiert (30.2% vs 30.3%). Bei Patienten mit schlecht differenziertem Prostata-Ca betrug die Gesamtüberlebensrate 17.3% vs 15.3% und die Prostatakarzinom-spezifische Überlebensrate 59.8% vs 54.3%.
Konklusion der Autoren: Eine primäre Androgenblockade senkt die Gesamtmortalität bei älteren Männern mit lokalem Prostata-Ca im Vergleich zur konservativen Beobachtungsstrategie nicht.
Link zur Studie
JAMA 2008;300:173-181 - Lu-Yao GL et al
10.07.2008 - dde