Raucherentwöhnung vor Operation ist erfolgversprechend
Bekanntlich haben Raucher bei Operationen ein höheres Komplikationsrisiko und erholen sich schlechter. Eine Raucherentwöhnung vor einer geplanten Operation wäre demnach vorteilhaft und ausserdem scheint dies ein guter Zeitpunkt zu sein, wie diese im Anaesthesia publizierte Studie zeigt.
117 Raucher, die vor einer elektiven orthopädischen oder allgemeinchirurgischen Operation standen, wurden in die Studie eingeschlossen. 4 Wochen vor der Operation wurde der Interventionsgruppe ein wöchentliches Gruppentreffen oder eine Telefonberatung sowie eine kostenlose Abgabe von Nikotinpflaster angeboten. Die Kontrollgruppe erhielt nur eine allgemeine Beratung (Standardbehandlung).
In der Interventionsgruppe schafften es 36% (20 von 55 Patienten), vor der geplanten Operation mit dem Rauchen aufzuhören. In der Kontrollgruppe schaffte es nur einer von 62 Patienten (2%) (p<0.001). Ein Jahr später waren in der Interventionsgruppe immerhin noch 33% (18 von 55 Patienten) abstinent gegenüber 15% (9 von 62 Patienten) in der Vergleichsgruppe (p=0.03). Ein geringerer Grad an Nikotinabhängigkeit sowie Fettleibigkeit waren dabei positive prädiktive Faktoren für einen langfristigen Erfolg der Raucherentwöhnung (p=0.02). Der Vorteil zeigte sich auch beim perioperativen Komplikationsrisiko, das bei den Nichtrauchern nur etwa halb so hoch war (21% vs. 41%).
Konklusion der Autoren: Ein 4 Wochen vor einer Operation begonnenes Programm zur Raucherentwöhnung ist effektiv; viele bleiben auch nach der Operation abstinent.
Link zur Studie
Anaesthesia 2009;64:259-265 - Azodi SO et al.
17.03.2009 - gem