Repellentien reduzieren Malariarisiko wesentlich
Speziell behandelte, über dem Bett angebrachte Moskitonetze sind in der Malariaprävention hoch effektiv. Experten des Tropeninstituts in London haben in einer randomisierten Studie untersucht, ob Repellentien auf pflanzlicher Basis in Bolivien, wo die Malaria vor allem am frühen Abend übertragen wird, das Malariarisiko zusätzlich zum Moskitonetz reduzieren können.
4’008 Personen aus 860 Haushalten nahmen an der randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie in Bolivien teil. Alle Teilnehmer schliefen unter mit Insektiziden behandelten Moskitonetzen. Zusätzlich trugen die Probanden jeden Abend entweder ein auf Eucalyptus basierendes Repellens oder eine Placeboflüssigkeit auf die Haut auf. Primärer Studienendpunkt war eine bewiesene Infektion mit Plasmodium falciparum oder P. vivax.
Bei der Analyse von 15'174 Personenmonaten mit Hochrisiko-Exposition zeigte sich in der Repellens-Gruppe gegenüber der Placebo-Gruppe eine hoch signifikante Reduktion der Infektionsrate mit P. vivax um 80% (Rate Ratio 0.20, p<0.001). Der protektive Effekt vor Infektionen mit P. falciparum betrug beim Auftragen des Repellens 82%. Aufgrund der geringen Fallzahlen war diese Reduktion allerdings statistisch nicht signifikant (p=0.10). Fieberepisoden insgesamt waren in der Repellens-Gruppe um 58% weniger häufig als in der Placebo-Gruppe (Rate Ratio 0.42, p<0.001).
Konklusion der Autoren: Insekten-Repellentien bieten einen hoch effektiven Schutz vor Malaria. Bei Reisen in Gebiete, wo die Malaria-Übertragung vornehmlich in den frühen Abendstunden geschieht, ist die Empfehlung der Anwendung von Repellentien in der Kombination mit behandelten Moskitonetzen voll gerechtfertigt.
Link zur Studie
BMJ 2007;335:1023 - Hill N et al
16.11.2007 - dde