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Review: Behandlung exzessiver Antikoagulation mit Vitamin K1

Oral antikoagulierte Patienten mit einem INR > 4 haben ein deutlich erhöhtes Blutungsrisiko. Die Autoren einer Metaanalyse haben nun die Effektivität der Verabreichung von Vitamin K1 (Phytomenadion) bei zu stark antikoagulierten Patienten untersucht.

Die Literatursuche erfolgte in den Datenbanken Medline, Embase und Cochrane Library. Alle randomisierten und nicht randomisierten, prospektiven Studien, welche den Effekt von Vitamin K bei oral antikoagulierten Patienten mit einem INR > 4 evaluierten, wurden in die Analyse eingeschlossen. Primärer Endpunkt war das Erreichen eines INR im Zielbereich (1.8 – 4.0) innerhalb von 24 Stunden.

 

10 randomisierte und 11 nicht randomisierte, prospektive Studien erfüllten die Einschlusskriterien. Bei oral eingenommenem Vitamin K hatten nach 24 Stunden 82% einen INR im Zielbereich, bei intravenös appliziertem Vitamin K waren es 77%. Erfolgte die Verabreichung von Vitamin K allerdings subkutan, betrug der Anteil an Patienten mit einem INR zwischen 1.8 und 4.0 nach 24 Stunden lediglich 31%, unter Placebo waren es 20%. Aufgrund fehlender Daten konnte keine Aussage zur Reduktion des Blutungsrisikos gemacht werden.

 

Konklusion der Autoren: Oral und intravenös verabreichtes Vitamin K beheben die exzessive orale Antikoagulation effektiver als wenn lediglich keine Vitamin-K-Antagonisten mehr geschluckt werden. Ob Vitamin K damit auch Blutungen verhindern kann ist der aktuell publizierten Literatur nicht zu entnehmen. Subkutan appliziertes Vitamin K ist nicht wesentlich effektiver als Placebo.

 

Link zur Studie

Arch Intern Med 2006;166:391-397 - KJ DeZee et al

28.02.2006 - dde

 
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