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Review: Therapie der atopischen Dermatitis beim Kind

Eine atopische Dermatitis nimmt betroffene Kinder und Eltern physisch und psychisch stark in Anspruch. Eine im Pediatrics publizierte Review hat die gemäss aktueller Literatur empfohlenen Therapiemöglichkeiten zusammengestellt.

10 bis 20% der unter 10-jährigen Kinder leiden unter einer atopischen Dermatitis. Bei 60% der Betroffenen tritt die Erkrankung innerhalb des ersten Lebensjahres auf.

  • Topische Kortikosteroide bilden aufgrund ihrer antientzündlichen, immunsuppressiven, antiproliferativen und vasokonstriktiven Wirkung immer noch den Grundpfeiler der Behandlung. Bedenken aufgrund des Langzeitrisikos wurden durch mehrere Studien der letzten Jahre relativiert.
  • Strategisch können topische Kortikosteroide auf drei verschiedene Arten angewendet werden:
    1. Initial potente Präparate, rasche Reduktion der Potenz, danach Anpassung der Potenz der Präparate nach Krankheitsaktivität
    2. Intervallweise potente Präparate, abwechselnd mit steroidfreien Phasen
    3. Länger dauernde Therapiephasen mit weniger potenten Präparaten
  • Feuchte Wickel mit einmaliger täglicher Kortikosteroidapplikation sind bei starker Krankheitsaktivität kurzzeitig effektiv. Vorsicht vor Mazerationen und Infektionen.
  • Bei häufigem Aufflammen der Dermatitis und insbesondere wenn die Haut um die Augen, am Gesicht, Hals oder Genitale betroffen ist, sind topische Calcineurinhemmer eine effektive Therapiealternative. Dadurch können auch Steroide eingespart werden.
  • In schweren Fällen werden antiinflammatorische, immunsuppressive Substanzen angewendet: Azathioprin, Cyclosporin, Mycophenolat, allenfalls auch Phototherapie.
  • Als Grundbehandlung werden Feuchtigkeitscremes und rückfettende Präparate empfohlen.
  • Antiinfektiva sind bei viralen, bakteriellen oder Pilzinfekten der Haut indiziert.
  • Antihistaminika können den Juckreiz effektiv stillen. Der sedative Effekt hilft den Kindern, nachts zu schlafen.
  • Die atopische Dermatitis kann trotz optimaler Therapie aufflammen.
  • Wichtig ist die Vermeidung von Triggerfaktoren: Kontakte mit Wolle, Synthetika, Seifen, Alkohol oder Detergenzien; psychologischer oder emotionaler Stress; Infektionen; Übermässiges Heizen oder Schwitzen; allergene Nahrungsbestandteile (Kuhmilch, Eier, Nüsse, Soja, Weizen, Fisch, Meeresfrüchte).
  • Für eine erfolgversprechende Therapie ist ein multidisziplinärer Approach notwendig, mit Einbezug von Grundversorger, Spezialist, Psychologe, Verhaltenstherapeuten und evtl. weiteren Healthprofessionals.

 

Link zur Studie

Pediatrics 2008;122:812-824 - Krakowski AC et al

22.10.2008 - dde

 
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