Schlafstörungen: Meditieren fördert Schlafqualität im Alter
Ältere Menschen leiden besonders häufig an Schlafstörungen, die aber oft unbehandelt sind. Für sie werden dringend neue Behandlungsoptionen benötigt, da Schlafstörungen oft mit Tagesmüdigkeit, Depressionen und verminderter Lebensqualität einhergehen. Eine kleine Studie aus den USA verglich die Schlafhygiene-Schulung mit der Achtsamkeitsmeditation.
An der Studie beteiligten sich 49 ältere Patienten (Durchschnittsalter 66 Jahre) mit mittelschweren Schlafstörungen gemäss Pittsburgh Schlafqualitätsindex (PSQI >5). Eine Gruppe erlernte eine Achtsamkeitsmeditation, die andere Gruppe erhielt eine Schlafhygiene-Schulung. Beide Gruppen wurden 6 Wochen lang jeweils 2 Stunden pro Woche unterrichtet und zusätzlich mit "Hausaufgaben" versorgt. Primärer Endpunkt war die Verbesserung im PSQI. Sekundäre Endpunkte umfassten schlafassoziierte Tagesmüdigkeit, Insomnie-Symptome, Depressions- und Angst-Symptome, Stress und Fatigue, die jeweils mit validierten Fragebögen erhoben wurden. Ausserdem wurde der Entzündungsparameter NF-Kappa-B im Blut gemessen.
Die subjektive Schlafqualität verbesserte sich deutlicher in der Meditationsgruppe (PSQI von 10.2 auf 7.4) als in der Schlafhygienegruppe (PSQI von 10.2 auf 9.1), mit einer medianen Differenz zwischen den Gruppen von 1.8 und einer Effektgrösse von 0.89. Auch bezüglich Tagesmüdigkeit, Insomnie, depressive Symptome und Fatigue schnitt die Meditationsgruppe signifikant besser ab (p<0.05 für alle Vergleiche). Bei den Angstsymptomen, und Stress zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Das NF-Kappa-B sank in beiden Gruppen vergleichbar ab.
Konklusion der Autoren: Die Achtsamkeitsmeditation war effektiver als eine Schlafhygiene-Schulung und dürfte zur unmittelbaren Verbesserung von Schlafproblemen ältere Menschen klinisch relevant sein. Sie schien auch einen günstigen Effekt auf die schlafassoziierte Tagesmüdigkeit zu haben und damit auch auf die Lebensqualität.
Link zur Studie
JAMA Intern Med. 2015, Online Publikation am 15. Februar - Black DS et al.
12.03.2015 - gem