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Standarddosis Vitamin-D ausreichend als Sturzprophylaxe

Vitamin-D-Mangel wurde verschiedentlich in Zusammenhang mit verminderter körperlicher Funktionsfähigkeit und dadurch erhöhter Sturzgefahr gebracht. Umgekehrt zeigen Studien, dass eine Vitamin-D-Substitution diesem Funktionsverlust entgegenwirken kann. Definitive Daten stehen noch aus. Eine Zürcher Studie untersuchte, ob hochdosiertes Vitamin-D die Funktion der unteren Extremitäten bessern und damit vor Stürzen schützen kann.

Die einjährige, doppelblind geführte Studie umfasste insgesamt 200 Studienteilnehmer im Alter von mindestens 70 Jahren (Durchschnittsalter 78 Jahre; 67% Frauen), die noch selbständig zuhause lebten und in den 12 Monaten vor Studienbeginn mindestens einmal gestürzt waren. Sie wurden in 3 Therapiegruppen randomisiert und erhielten einmal monatlich entweder die Standarddosis von 24'000 IE Vitamin-D3 (Kontrollgruppe), 60'000 IE Vitamin-D3 oder die Kombinationstherapie von 24'000 IE Vitamin-D3 plus 300 μg Calcifediol (Lebermetabolit des Vitamin-D3). Als primäre Endpunkte wurden nach 6 und 12 Monaten die Funktionsverbesserung der unteren Extremität anhand der ''Short Physical Performance Battery'' (SPPB; motorischer Funktionstest) sowie das Erreichen eines 25-Hydroxyvitamin-D-Spiegels von mindestens 30ng/ml bestimmt. Sekundärer Endpunkt waren Sturzereignisse. Zu Beginn der Studie litten 58% der Studienteilnehmer an einem Vitamin-D-Mangel (<20ng/ml).

 

Die angestrebten 25-Hydroxyvitamin-D-Spiegel wurden unter der höheren Dosierung sowie der Kombinationstherapie zwar signifikant häufiger erreicht (p=0.001), hinsichtlich Extremitätenfunktion ergab sich dadurch jedoch kein Vorteil gegenüber der Standarddosierung: Die Verbesserung der Beinfunktion war – abgesehen von einem SPPB-Kriterium, in dem die beiden höheren Dosierungen sogar signifikant schlechter abschnitten - gesamthaft gesehen in allen 3 Gruppen vergleichbar (p=0.26). Sturzereignisse traten allerdings signifikant häufiger unter den beiden höheren Dosierungen auf: 66.9% der Teilnehmer unter 60'000 IE und 66.1% derjenigen unter Kombinationstherapie stürzten im Verlauf der 12 Monate verglichen mit 47.9% der Teilnehmer unter Standarddosis (p=0.048).

 

Fazit der Autoren: Bei über 70-Jährigen mit Sturzanamnese bringen hohe monatliche Vitamin-D-Dosierungen gegenüber der Standarddosis von 24'000 IE keinen Vorteil hinsichtlich Funktionsverbesserung der unteren Extremität und sind mit einer erhöhten Sturzgefahr verbunden.

 

Link zur Studie

JAMA Intern Med 2016, Online-Publikation am 4. Januar - Bischoff-Ferrari HA et al.

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