Streptokinase verbessert den Outcome bei Pleuritis nicht
Nutzen und Sicherheit einer intrapleuralen fibrinolytischen Therapie bei eitrigem Erguss der Pleurahöhle sind bisher statistisch noch nicht ausreichend untersucht.
Diese Studie evaluierte den Benefit einer Streptokinase-Instillation bei Pleuritis.
In die doppelblinde, randomisierte Studie wurden 454 Patienten mit Pleuritis (definiert durch Eiter im Pleuraraum, pH der Pleuraflüssigkeit unter 7.2 mit Infektzeichen oder Bakteriennachweis) eingeschlossen. Zusätzlich zur Standardtherapie (Antibiose, Drainage, oder andere operative Interventionen) erhielten die Teilnehmer entweder Streptokinase intrapleural (250'000 IU zweimal täglich für insgesamt 3 Tage) oder Placebo. Primäre Endpunkte waren die Mortalität und die Anzahl der notwendigen operativen Interventionen nach 3 Monaten. Sekundäre Endpunkte waren Mortalitätsrate, Operationsrate, radiologischer Outcome und Hospitalisationsdauer.
Nach Parallelisierung zu Behandlungsbeginn erhielten 427 Patienten eine der beiden Interventionen. Bezüglich Mortalität und Notwendigkeit einer Operation gab es keinen signifikanten Unterschied im Vergleich beider Gruppen. Bei Streptokinase waren es 64 von 206 Fällen (31%) und bei Placebo 60 von 221 Fällen (27%). Das Relative Risiko (RR) war 1.14 (P=0.43). Auch bei der Mortalitätsrate, Operationsrate, radiologischem Outcome und Hospitalisationsdauer brachte Streptokinase gegenüber Placebo keinen Vorteil. Komplikationen (Thoraxschmerzen, Fieber oder Allergie) traten unter Streptokinase häufiger auf (7% versus 3%, RR 2.49, P=0.08).
Konklusion der Autoren: Die intrapleurale fibrinolytische Therapie mit Streptokinase verbessert weder die Mortalitätsrate, Operationsrate, oder Hospitalisationsdauer bei Patienten mit Pleuritis.
Link zur Studie
NEJM 2005;325:865-874 - Maskell et al
07.03.2005 - gem