Leaderboard

Sie sind hier: Kongresse/Tagungen » Kongressberichte 27. Dezember 2024
Suchen
tellmed.ch
Kongressberichte
Erweiterte Suche
Fachliteratur
Fortbildung
Kongresse/Tagungen
Kongressberichte
CH-Tagungsberichte
Kongresskalender
Tools
Humor
Kolumne
Presse
Gesundheitsrecht
Links
 

Zum Patientenportal

 
Schrift: Schrift grösser Schrift kleiner

 Das Portal für Ärztinnen und Ärzte

Tellmed richtet sich ausschliesslich an Mitglieder medizinischer und pharmazeutischer Berufe. Für Patienten und die Öffentlichkeit steht das Gesundheitsportal www.sprechzimmer.ch zur Verfügung.

 

Rect Top

Multiple Slerose

Effekt und Sicherheit von Natalizumab plus Interferon Beta-1a – SENTINEL-Studie

1171 Patienten mit einer MS, welche seit mindestens einem Jahr mit Interferon Beta-1a therapiert waren, im letzten Jahr mindestens einen Schub hatten und ein EDSS-Score von 0-5 aufwiesen, wurden in die noch laufende randomisierte Multizenterstudie eingeschlossen. Zum Interferon Beta-1a bekamen die Patienten während bis zu 2 Jahren monatlich entweder 300 mg Natalizumab oder Placebo (i.v.). Primärer Endpunkt nach einem Jahr war ein klinisches Rezidiv.

 

Die jährliche Rezidivrate unter Kombinationstherapie betrug 0.38, unter alleiniger Interferontherapie 0.82 (p<0.0001). Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen zeigte sich ab der 4-6. Woche. Rezidivfrei blieben 48% in der Placebogruppe und 67% in der Kombinationsgruppe (p<0.0001).

 

Fazit: Die zusätzliche Verabreichung von Natalizumab zu Interferon Beta-1a resultiert in einer Reduktion klinischer Rezidive von 53%. Die klinischen und MRI-Resultate sprechen für eine sehr gute Wirkung dieser Kombinationstherapie.

 

SENTINEL: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled, Multicenter Trial To Determine the Efficacy and Safety of Natalizumab, When Added to Intramuscular Interferon Beta-1a, in Patients with Relapsing Multiple Sclerosis (MS). One-Year Clinical and MRI Results. Richard Rudick, Cleveland, OH, William Stuart, Atlanta, GA, Peter Calabresi, Baltimore, MD, Christian Confavreux, Lyon, France, Steven Galetta, Philadelphia, PA, Hans-Peter Hartung, Dusseldorf, Germany, E. Wilhelm Radue, Basil, Switzerland, Fred Lublin, New York, NY, Bianca Weinstock-Guttman, Buffalo, NY, Daniel Wynn, Northbrook, IL, Frances Lynn, Michael Panzara, Alfred Sandrock, Cambridge, MA, for the SENTINEL Investigators

 

Sicherheitsdaten von Natalizumab von der SENTINEL-Studie

Calabresi et al haben am AAN auch die Sicherheitsdaten obgenannter Studie vorgestellt.

Nebenwirkungen traten insgesamt in beiden Gruppen gleich häufig auf. Unter Natalizumab kam es öfters zu Depressionen, Insomnie, Nasopharynitiden und Influenza. Sonstige infektiöse Erkrankungen oder Malignome traten unter Natalizumab nicht häufiger auf. Die Rate schwererer Hypersensitivitätsreaktionen betrug unter Natalizumab 0.3%. Studienabbrüche waren in beiden Gruppen gleich häufig.

 

Safety and Tolerability of Natalizumab: Results from the SENTINEL Trial. Peter A. Calabresi, Baltimore, MD, William Stuart, Atlanta, GA, Christian Confavreux, Lyon, France, Steven Galetta, Philadelphia, PA, Hans-Peter Hartung, Dusseldorf, Germany, E. Wilhelm Radue, Basil, Switzerland, Richard Rudick, Cleveland, OH, Fred Lublin, New York, NY, Bianca Weinstock-Guttman, Buffalo, NY, Daniel Wynn, Northbrook, IL, Frances Lynn, Michael Panzara, Alfred Sandrock, Cambridge, MA, for the SENTINEL Investigators

 

Effekt und Sicherheit von Natalizumab plus Glatiramer Acetat – GLANCE-Studie

110 Patienten mit einer MS-Diagnose wurden in die randomisierte, placebokontrollierte doppelblinde Phase II Studie eingeschlossen. Einschlusskriterien waren eine mindestens einjährige Behandlung mit Glatiramer Acetat, mindestens einen Krankheitsschub im letzten Jahr und ein EDSS Score von 0-5. Während bis zu 20 Wochen erfolgte zusätzlich zu Glatiramer Acetat (20 mg täglich s.c.) entweder alle 4 Wochen eine Infusion von 300 mg Natalizumab oder Placebo. Primärer Endpunkt war das Auftreten neuer Läsionen im MRI innerhalb von 6 Monaten. Weitere Endpunkte waren Nebenwirkungen, Krankheitsrezidive und EDSS-Score.

 

Die Anzahl neuer Läsionen im MRI war unter der Kombinationstherapie signifikant niedriger als unter Glatiramer Acetat alleine (p=0.03). Die Rezidivrate pro Jahr betrug in der Placebogruppe 0.67, in der Kombinationsgruppe 0.40, dieser Unterschied war statistisch nicht signifikant. Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Sinusitis, HWI, Müdigkeit, Flush und Arthralgien. 13% der Kombinations-Patienten hatten persistierende AK gegen Natalizumab.

 

Fazit: Natalizumab in Kombination mit Glatiramer Acetat ist eine sichere und gut tolerierte Intervention. Der gezeigte Trend zur Verbesserung klinischer Endpunkte muss noch bestätigt werden.

 

GLANCE: A Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled, Parallel-Group Safety Study of Natalizumab in Combination with Glatiramer Acetate in Subjects with Relapsing-Remitting Multiple Sclerosis. Andrew D. Goodman, Rochester, NY, Howard S. Rossman, Farmington Hills, MI, Amit Bar-Or, Montreal, QC, Canada, Aaron Miller, David Miller, London, United Kingdom, Fred Lublin, New York, NY, Omar Khan, Detroit, MI, Luanne Metz, Calgary, AB, Canada, Michael Panzara, Minhua Yang, Martin Toal, Alfred Sandrock, Cambridge, MA, for the GLANCE investigators

 

i.v. Immunglobuline bei MS?

Eine Phase II Studie aus Israel (Achiron A. et al. Arch Neurol. 2004) konnte zeigen, dass die intravenöse Verabreichung von hochdosiertem i.v. Immunglobulin (ivIG) bei mutmasslich erstem Schub einer MS die Zeit bis zum zweiten Schub signifikant verlängert.
Eine andere Studie zeigte allerdings, dass der MS-Schub selbst sich durch ivIG nicht abkürzen lässt.

 

Ginkgo Biloba bei MS-Patienten mit kognitiver Dysfunktion

Kognitive Dysfunktionen sind für Patienten mit einer MS oft eine starke Behinderung und eine effektive Therapie dagegen besteht bisher nicht. Ginkgo Biloba könnte einen günstigen Effekt haben, was nun in einer ersten kleinen, randomisierten Studie evaluiert wurde.

 

39 Patienten mit einer MS und in mehreren Tests dokumentierten kognitiven Dysfunktion konnten in die Studie randomisiert werden. Während 12 Wochen bekamen die Patienten zweimal täglich 120 mg Ginkgo oder Placebo. Endpunkt war die kognitive Funktion, ermittelt durch verschiedene standardisierte Tests.

 

In einem der Tests, dem Stroop Test, zeigte sich eine signifikant bessere kognitive Funktion nach Verabreichung von Ginkgo im Vergleich zu Placebo (p=0.02). Andere Tests konnten keinen Unterschied zwischen den Gruppen nachweisen. Nebenwirkungen waren in beiden Gruppen gleich selten.

 

Fazit: Ginkgo Biloba könnte sich bei MS-Patienten mit kognitiver Dysfunktion günstig auswirken. Schwerere Nebenwirkungen sind keine aufgetreten. Weitere Studien zur Evaluation von Ginkgo sind gerechtfertigt.

 

Ginkgo Biloba Improves Cognitive Performance in Multiple Sclerosis Patients with Cognitive Dysfunction: A Pilot Study. Bridget Bagert, Boston, MA, Jesus Lovera, Barry Oken, Kyle Smoot, Seattle, WA, Katherine Wild, Rachel Frank, Kristin Bogardus, Dennis Bourdette, Portland, OR

 
Mediscope
 
19.04.2005
 



 
Adserver Footer
Rect Bottom
 

Bericht AAN 2004
Stadiengerechte Therapieübersicht

Wirkung krankheits-
modifizierender und symptomatischer Therapien

Fachportal Gastroenterologie:
Abklärung, Diagnose
Therapie, Prävention

Eisen-Fachportal:
Eisenmangel und Eisenmangelanämie
Sprechzimmer: Patientenratgeber
Sky right 1